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Christoph Rauwald über einen verschleppten Skandal — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie samstags das Hauptstadtgeflüster direkt in Ihre Mailbox. | |
Deutsche Justiz-Mühlen mahlen langsam | |
Nach fast vier Jahren Verfahrensdauer hat die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Braunschweig zwei ehemalige VW-Manager zu Haftstrafen verurteilt. Zwei weitere einstige Führungskräfte — darunter der damalige Technikvorstand der Marke VW, Heinz-Jakob Neußer — bekamen Bewährungsstrafen für ihre Rolle im Skandal um manipulierte Dieselmotoren. Etwa 33 Milliarden Euro hat die Betrugsaffäre den VW-Konzern bisher gekostet. Geld, das man in Wolfsburg sicher lieber für die Entwicklung neuer Fahrzeuge, Technologien und Software ausgegeben hätte. Doch abgeschlossen ist das Thema damit noch nicht. Die heutigen Urteile werden sehr wahrscheinlich mit der Revision angegriffen werden. Heinz-Jakob Neußer vor Gericht am ersten Tag seines Prozesses im Jahr 2021. Foto: Sean Gallup/Getty Images Europe In Deutschland hat es fast ein Jahrzehnt gedauert, bis die deutsche Justiz VW-Marken-Manager verurteilt hat. Ganz anders die US-Behörden: Diese machten die Manipulation der Diesel-Motoren vor fast zehn Jahren im September 2015 erst publik und zwangen dann den VW-Konzern zu einem Schuldeingeständnis samt milliardenschwerer Strafzahlungen. Hierzulande hingegen scheint noch lange kein Ende in Sicht. In Braunschweig sind nach diesem ersten Strafurteil und der Anklage gegen den damaligen VW-Chef Martin Winterkorn noch vier weitere Verfahren gegen insgesamt 31 Beschuldigte anhängig. Ob und wann die Hauptverhandlung gegen den 78-jährigen Winterkorn wieder starten kann, bleibt unklar. Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Annika Reichelt, Alexander Kell, Verena Sepp und Marilen Martin: 'Völlig verrückt', Ausverkauf, Trump eben, wartende Dampfer und teure Affäre. | |
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Der US-Präsident zeigt sich zunehmend frustriert über seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin und den Stand der Verhandlungen über einen Waffenstillstand in der Ukraine. "Ich bin nicht glücklich darüber, was Putin tut", sagte Donald Trump gegenüber Reportern am Sonntag. "Er tötet eine Menge Menschen, und ich weiß nicht, was zum Teufel mit Putin passiert ist. Ich kenne ihn schon lange, habe mich immer gut mit ihm verstanden, aber er schießt Raketen auf Städte und tötet Menschen, und das gefällt mir überhaupt nicht." Die ukrainischen Behörden gaben an, dass bei russischen Luftangriffen in der Nacht mindestens zwölf Menschen getötet wurden. Angesichts der anhaltenden Angriffe erwäge er daher "auf jeden Fall" neue Sanktionen gegen Russland, so Trump. In einem Beitrag auf Truth Social schrieb er später am Sonntag, Putin sei "völlig VERRÜCKT geworden!" Nach Angaben des ukrainischen Außenministers Andrii Sybiha war es "der massivste russische Luftangriff seit vielen Wochen". Unterdessen hat die dritte Runde des Gefangenenaustauschs zwischen den Kriegsparteien stattgefunden, bei der die vereinbarte Gesamtzahl von 1.000 erreicht wurde. | |
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Der chinesische Elektroautobauer BYD zieht die Rabattschraube weiter an und verschärft damit den hohen Preisdruck am lokalen Automarkt. Die Ankündigung des größten chinesischen Autoherstellers aus der vergangenen Woche, auf die erschwingliche Modelle weitere Rabatte von bis zu 34% zu gewähren, dürfte potenzielle Autokäufer erfreut haben, sorgte auf dem Hongkonger Aktienmarkt aber für weniger gute Laune. Die Konkurrenz könnte nun gezwungen sein, die Preise ebenfalls zu senken und im hart umkämpften E-Automarkt weiter schrumpfende Gewinnmargen hinzunehmen. Die Aktien von BYD fielen daraufhin heute um bis zu 8,6%, die der Rivalen Li Auto, Great Wall Motor und Geely brachen um mehr als 5% ein. Laut Citi dürfte wegen der zeitlich begrenzten Rabattaktion der Run auf BYD-Händler im Wochenvergleich um 30 bis 40% zugenommen haben. Die Rabatte für chinesische Autos betrugen in diesem Jahr laut Bloomberg Intelligence durchschnittlich 15-16% und könnten im zweiten Halbjahr noch zunehmen. Infineon, STMicroelectronics und andere Hersteller von Automobilchips könnten stärker als erwartet unter Umsatz- und Margendruck geraten. | |
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Nach einem Telefonat mit der EU-Kommissionspräsidentin hat Trump angekündigt, die Frist zur Einführung der angedrohten 50%-Zölle gegenüber der Europäischen Union bis zum 9. Juli zu verlängern. "Wir hatten ein sehr nettes Gespräch, und ich habe zugestimmt, die Frist zu verschieben", sagte der US-Präsident am Sonntag. Ursula von der Leyen hatte zuvor auf X Europas Bereitschaft betont, die Gespräche "zügig und entschlossen" voranzubringen. "Ein gutes Abkommen" jedoch brauche Zeit. Am 9. Juli hätte Trumps 90-Tage-Aufschub der sogenannten reziproken Zölle ursprünglich enden sollen. Vor zwei Wochen hatte Trump bezogen auf die Verhandlungen mit Brüssel noch gepoltert, die EU sei "in vielerlei Hinsicht schlimmer als China". Mit Blick auf die Risiken aus Trumps Zollagenda hat Citigroup gerade die Drei-Monats-Prognose für den Goldpreis erhöht, auf 3.500 Dollar je Unze. Bei der Fondsgesellschaft AllianzGI wächst die Sorge, die USA könnten im Zuge von Washingtons volatiler Politik ihren Status als attraktives Ziel für Investoren verlieren. Als Reaktion auf die jüngste Entscheidung der Trump-Administration, der Harvard-Universität die Aufnahme ausländischer Studenten zu verbieten, bietet Kulturstaatsminister Wolfram Weimer der amerikanischen Elite-Uni die Gründung eines Campus in Deutschland an. Studenten von Harvard und anderen amerikanischen Universitäten seien in Deutschland sehr willkommen. | |
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Es herrscht Stau an den wichtigsten Häfen Nordeuropas und anderen globalen Drehkreuzen. Der Grund: niedrige Wasserstände auf dem Rhein sowie Arbeitskräftemangel. Wie aus einem Bericht der Londoner Schifffahrtsberatung Drewry hervorgeht, stiegen die Wartezeiten für Anlegeplätze zwischen Ende März und Mitte Mai in Bremerhaven um 77%, in Hamburg waren es 49%. Im niederländischen Antwerpen legten die Verzögerungen im gleichen Zeitraum um 37% zu. Trumps Zoll-Pläne — die bekanntermaßen sehr schnell umschwenken können — verschärfen die Situation zusätzlich. Wegen der Zollpause mit China werden Sendungen zwischen beiden Ländern vorverlegt. Die Engpässe dürften sich auch in Asien und den USA niederschlagen. Die Überlastung der wichtigsten asiatischen Häfen dürfte laut Bloomberg Intelligence wegen Trumps Zollpolitik in den kommenden Wochen weiter zunehmen. Erhöhte Zölle würden die langfristige Schifffahrtsnachfrage wohl belasten und zu einem Rückgang der Hafenstaus führen. Eine handelskriegsbedingte Rezession könnte die Nachfrage nach Cosco, Hapag-Lloyd, Maersk und anderen Reedereien weiter dämpfen. | |
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Sein Vermögensberater habe eine Affäre mit seiner Frau gehabt und versucht ihr zu helfen, die Kontrolle über das Familienvermögen zu erlangen, so der UBS-Kunde Richard Kallman. Ein New Yorker Gericht hat nun entschieden, dass Kallman zwar den Broker verklagen kann, nicht aber die Schweizer Bank. Kallmans Vorwurf: Die UBS habe es versäumt, Ira W. zu beaufsichtigen. Der Managing Director habe mit seiner Frau konspiriert, den Treuhandfonds der Familie an die Bank zu übertragen und dann Gelder daraus auszuzahlen. W. habe sich in die Scheidung des Paares eingemischt und im Namen der Frau Millionen gefordert, so Kallman. Er fordert von der UBS und W. — der die Vorwürfe öffentlich bestreitet — Schadenersatz in Höhe von 10 Millionen Dollar. Die UBS lehnte eine Stellungnahme zu der Entscheidung ab. W. und Kallmans Frau Kineret reagierten nicht umgehend auf Bloomberg-Anfragen um Stellungnahme. Der Broker bezeichnete die Klage in Branchenunterlagen als "sachlich unbegründet". "Wir sind dankbar, dass dieser Fall vor einem öffentlichen Gericht verhandelt wird, und freuen uns darauf, die in unserer Klage enthaltenen Vorwürfe zu beweisen", erklärte Kallmans Anwalt Alan Futerfas. | |
Was sonst noch so passiert ist: | |
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